Regionale Entwicklungsstrategie

Die Regionale Entwicklungsstrategie bildet die Grundlage der LEADER-Förderung. Sie wurde für die LEADER-Region 4 mitten im Sauerland mit Beteiligung der Bevölkerung zwischen Oktober 2021 und März 2022 erstellt und daraufhin als Bewerbung für die Förderperiode 2023-2027 beim Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW eingereicht. In der Strategie wurden nach einer Bestandsaufnahme Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Region benannt, woraus im Anschluss Ziele und Handlungsfelder abgeleitet wurden.

Die LEADER-Projekte in der Region sollen dazu beitragen diese Ziele zu erreichen. Um dies sicherzustellen, spiegelt die Projektbewertungsmatrix die Handlungsfelder in ihrer priorisierten Reihenfolge sowie wichtige Kriterien der Strategie wider. Projekte, die vom LEADER-Vorstand hier mind. die vorgegebenen Punkte erreichen, haben den ersten von zwei Schritten zur LEADER-Förderung geschafft.

Leitbild

  • Wir sind eine starke Region – mitten im Sauerland.

  • Wir haben eine lebens- und liebenswerte Heimat mit lebendigen Orten. Wir pflegen Tradition und Baukultur und nehmen unsere Zukunft tatkräftig in die eigenen Hände.

  • Wir sorgen für Unternehmen und Arbeitsplätze mit Perspektive. Wir entwickeln in allen Lebensbereichen laufend neue innovative, resiliente und nachhaltige Ideen, auch digital.

  • Wir kümmern uns um die Infrastruktur und Versorgung in den Dörfern und Städten, für uns und unsere Gäste.

  • Hier wollen wir leben, arbeiten und uns wohlfühlen.

  • Wir „4 mitten im Sauerland“

Regionale Entwicklungsziele

Querschnittsziel:
„Die Entwicklung der ländlichen Region „4 mitten im Sauerland“ unter folgenden Aspekten weiter voranbringen: Resilienz, Nachhaltigkeit, Klimawandel, Digitalisierung, Infrastruktur, Integration, Inklusion, Demografischer Wandel, Bildung, Geschlechtergerechtigkeit, Umgang mit Corona(folgen)“

Ziel: Die Orte der Region und die engagierte regionale Gemeinschaft stärken

Zentral für die Region ist die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und des nachhaltigen Bauens und Erhalt von Gebäuden in den Gemeinden und Städten der Region.

Eine gut funktionierende dörfliche und regionale Gemeinschaft ist häufig der beste Schutz gegen Wegzug und eine, durch die demographische Entwicklung verursachte, Entleerung des ländlichen Raumes. Wichtig ist, nicht nur seine eigene dörfliche Umgebung im Blick zu haben. Der Blick über den Tellerrand, über die eigenen Ortsgrenzen hinaus, ist Voraussetzung für jedwedes regionales Handeln.

Das Ziel ist von besonderer Bedeutung, da es sowohl zutiefst lokal verankert ist als auch die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens sowie gegenseitige Unterstützung und gleichzeitig das Ortsbild, die Baukultur und die Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Baukultur umfasst.

Handlungsfeld 1: Starke Orte mitten im Sauerland

Die Entwicklung von Dörfern, Gemeinden und Städten, sowie das Zusammenleben der hier wohnenden Menschen ist von großer Bedeutung für die Region „4 mitten im Sauerland“. Zentrale Ansatzpunkte sind dabei die Stärkung des Ehrenamts und der Vereinskultur, zum Beispiel durch die gezielte Förderung des Nachwuchses in den Verein. Hinzu kommt die Förderung von Gemeinschaftseinrichtungen und Treffpunkten sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Nahversorgung und Infrastruktur in und zwischen den Dörfern. Vor allem flexible und mobile Angebote sollen bei der Nahversorgung mitgedacht werden. Neu in diesem Handlungsfeld ist daher eine fokussierte Betrachtung der Baukultur im Sauerland.

Zentrale Themenbereiche: Ehrenamt, Dorferneuerung, Nahversorgung, Bausubstanz/ -kultur, Gemeinschaftseinrichtungen / Treffpunkte, Dorfleben, Infrastruktur

Ziel: Die Natur und Umwelt – insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels – sichern und entwickeln!

Als Teilregion des gesamten Sauerlandes verfügt die Region über umfangreiche Natur- und Naturraumressourcen. Sie stellen ein wesentliches Kapital der Region dar, sowohl wirtschaftlich (Tourismus, Holzindustrie etc.), als auch im Bereich des Landschaftsbildes und des Klimaschutzes. Der Naturraum in der Region ist nicht nur Umgebung, sondern lebendiger Bestandteil des Lebens-, Wohn- und Arbeitsumfeldes. Das regionale Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur und Umwelt insgesamt soll in der Bevölkerung gestärkt werden. „Global denken, lokal handeln“ gilt im besonderen Maße für dieses Entwicklungsziel. Es soll auf regionaler Ebene aufgegriffen und regionsspezifisch umgesetzt werden.

Handlungsfeld 2: Gutes Klima mitten im Sauerland

Der Klimawandel ist allgegenwertig und mittlerweile auch im Sauerland spürbar. Deshalb beschäftigt sich diese Handlungsfeld mit den Umwelt- und Klimathemen der Region. Wie können regionale Lösungen zum Klimaschutz, aber auch zur Anpassung an die Klimawandelfolgen aussehen? Welche Möglichkeiten gibt es zur Wiederverwendung und Reparatur von Gegenständen? Weitere Aspekte, die hier reinspielen, sind die Stärkung der Biodiversität, die Förderung von erneuerbaren Energien und in diesem Zusammenhang auch die Verminderung von Abhängigkeiten und eine Reduzierung von Lieferketten und Transportwegen durch eine regionale Wertschöpfung.

Zentrale Themenbereiche: Biodiversität, Klimaschutz und Klimawandel / Klima (-folgenanpassung), Re- und Upcycling, Erneuerbare Energien

Ziel: Den digitalen und technologischen Wandel sowie die wirtschaftliche Entwicklung der ländlichen Region weiter voranbringen!

Der Bevölkerung, den Unternehmen und potenziellen Existenzgründer*innen in der LEADER-Region „4 mitten im Sauerland“ sollen möglichst moderne, zeitgemäße und zukunftssichere Rahmenbedingungen geboten werden. Arbeitsplätze sollen erhalten und zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Das Ziel beinhaltet zudem die digitalen Aspekte der Wirtschaft sowie die (Weiter-)Entwicklung von neuen Lebens- und Arbeitsmodellen im ländlichen Raum.

Handlungsfeld 3: Innovatives Arbeiten mitten im Sauerland

Das Handlungsfeld umfasst die wichtigsten Wirtschaftsthemen der Region, um diese zukunftsfähig und unabhängig zu erhalten. Ein Aspekt bzw. auch eine gewisse Grundlage dafür ist die Bildung, zum einen für Kinder- und Jugendliche sowie zum anderen im Sinne eines Erfahrungsaustausches zwischen den Generationen. Dies kann eine Möglichkeit sein dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Sicherung voranzutreiben.
Leistungen und Angebote in den Orten (z. B. im Einzelhandel) sollen zukünftig noch stärker digitalisiert werden, sodass die Bekanntheit der regionalen Unternehmen sowie deren Kundenkreis wächst und insgesamt die Wertschöpfung gesteigert wird.

Zentrale Themenbereiche: Digitalisierung, Fachkräftesicherung, Dienstleistung und Angebote – vor Ort und digital, Bildung, Wertschöpfung

Ziel: Die Traditionen bewahren, die Versorgung zukunftsfähig und die Heimatregion lebenswert gestalten!

Die Region „4 mitten im Sauerland“ hat vielfältige Traditionen – im Handwerk, der Industrie, in der Kultur und Brauchtumspflege. Eine moderne Region ist sich dieser Traditionen bewusst, pflegt sie und bezieht sie in die Planungen für künftiges Handeln mit ein. Die Kenntnis über das Vergangene birgt oftmals Lösungsansätze für das Kommende.
Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Aspekte der Daseinsvorsorge und Gesundheitsvorsorge – im Sinne von Vorsorge und Versorgungsangebot für alle Generationen zu fördern – ebenso wie die Freizeit-, Kultur- und Tourismusangebote der Region zu unterstützen. Dies trägt dazu bei, dass die Region auch weiterhin eine hohe Lebensqualität bewahrt und diese stetig weiterentwickelt. Gleichzeitig hilft dieses Ziel aber auch dabei, Besucher*innen in der Region willkommen zu heißen, was für die Tourismusregion „Sauerland“ von großer Bedeutung ist.

Handlungsfeld 4: Lebenswerte Heimat mitten im Sauerland

Dieses Handlungsfeld umfasst einerseits Themenbereiche rund um die Versorgung, Vorsorge und Gleichberechtigung der Menschen in der Region und geht andererseits auf die Besonderheiten und Angebote der Region für Einheimische und Gäste ein.
Themen wie Mobilität und Gesundheitsvorsorge spielen eine wichtige Rolle für den Erhalt und den Ausbau Lebensqualität in der Region. Hiermit sind alle Ansätze gemeint, die der Grundversorgung dienen. Im weiteren Sinne auch Mobilität, welche unter dem Aspekt der Nahmobilität in und zwischen den Orten der Region eine nähere Betrachtung finden. Des Weiteren sollen die Themen Integration, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit in möglichst vielen Facetten in die Region eingebracht werden.
Darüber hinaus ist in diesem Handlungsfeld ein Themen-Trio beheimatet, welches in der vorausgehenden Förderperiode zu zahlreichen LEADER-Projekten geführt hat: Freizeit, Kultur und Tourismus. Hier soll es in der neuen Förderperiode insbesondere um die Entwicklung und Flexibilisierung von Angeboten, insbesondere auch im Außenbereich, gehen.

Zentrale Themenbereiche: Mobilität, Gesundheitsversorgung, Integration und Inklusion, Geschlechtergerechtigkeit, Freizeit, Kultur und Tourismus

LEADER-Handlungsfelder

Handlungsfelder

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