In diesem südwestfalenweiten Kooperationsprojekt geht es um die Schaffung einer Kombination von Webseite und Dorf-Funk als zweiteilige Informations- und Kommunikationsplattform für interessierte Dörfer in den Regionen:

1. Dorf-Webseiten
Diese besteht zum einen aus einer Website für die externe Kommunikation und die Außendarstellung der Dörfer. Alle Dorfwebseiten sollen auf der gemeinsamen technologischen Plattform eines gängigen Content-Management-Systems und einem einheitlichen schematischen Grundraster basieren. Sie müssen jedoch von den Dörfern sowohl inhaltlich als auch im Erscheinungsbild individuell weitgehend auf ihre Bedarfe angepasst werden können.

Alternativ zu den Dorf-Webseiten können Dörfer mit aktueller Webseite auch die Dorf-News nutzen. Es handelt sich um eine schmale Form einer Webseite, wo nur News und Veranstaltungen geteilt werden. Diese Seite ist wie die Dorf-Webseiten mit der App verknüpft, so können Beiträge direkt in die App übertragen werden.
Die eigentliche Idee hinter den Dorf-News ist, dass Kommunen darüber News in der App veröffentlichen können. So können auch neben den Teilnehmenden auch Bewohner*innen von Dörfern, die nicht an dem Projekt teilnehmen über die App Neuigkeiten aus der Region erhalten.

2. Dorf-App
Den zweiten Baustein bildet die Dorf-App (im Projekt auch Dorf-Funk genannt), die vor allem eine geschützte dorf-interne Kommunikation ermöglicht. Die App ist als Kommunikationszentrale gedacht. Zum einen fließen darin die Inhalte aus den Webseiten (z. B. Neuigkeiten und Veranstaltungen) zusammen und zum anderen wird den Nutzern eine interaktive Kommunikation, wie z.B. Nachbarschaftshilfen, die Organisation von gemeinschaftlichen Arbeitseinsätzen oder auch Mitfahrgesuche, Einkaufshilfen ermöglicht. Mit dem Dorf-App können die Bürger*innen zu den verschiedensten Angelegenheiten schnell in Kontakt treten.

Für Webseite und App sollen möglichst schon bestehende und erprobte Anwendungen und keine komplett neu entwickelten Systeme genutzt werden.

3. Einrichtung eines koordinierenden Projektmanagements zur Unterstützung der Dörfer bei Implementierung und Anwendung
Die Einrichtung eines digitalen Informationssystems in den Dörfern kann nicht nur die Bereitstellung der beschriebenen technischen Komponenten beinhalten. Voraussetzung muss die Existenz von aktiven lokalen Kümmerern oder Redaktionsgruppen sein, die sich der Bespielung der Webseite und App annehmen. Das Projekt soll die Bürger*innen bei Gründung und Schulung in der fortlaufenden Weiterentwicklung der Redaktionsgruppen aktiv unterschützen und begleiten. Hierzu sollen 1,5 Stellen als Projektmanager und Digitalisierungs-Paten geschaffen werden, deren Aufgaben wie folgt definiert sind:
• Unterstützung bei der Einrichtung der Dorfkümmerer und Redaktionsgruppen durch Dorfkonferenzen/Erklärvideos u.a.
• Technische und Redaktionelle Schulungen
• Unterstützung bei der Einrichtung und Individualisierung der Webseiten
• Kontinuierliche Schulung- und Fortbildung
• Informations- und Ideenaustausch zwischen den Dörfern
• Beratung zur Ausweitung des Projekts durch neuentwickelte Module z.B. zu Fragen der Daseinsvorsorge
• Beratung zur Fortführung und Verstetigung der Webseiten nach Beendigung der Förderung

Das Dorfleben kann durch ein verbessertes digitales Kommunikationssystem attraktiver gestalten werden. Durch die Möglichkeit, Informationen schnell und gezielt zu verbreiten, können sich Dörfer für den Umgang mit Krisen – wie z.B. der aktuellen Corona Situation – wappnen. Auch soll die Kommunikation benachbarter Dörfer untereinander intensiviert werden. Durch die Kombination von einer Webseite als zentraler Informationsplattform und einer App, welche die wichtigsten Neuigkeiten direkt per Push-Nachricht zu den Bürgern bringt, wird den Dörfern ein technisches System zur Verfügung gestellt, welches das Miteinander in den Dörfern in allen Lebensbereichen unterstützen und verbessern kann.
Der eigentliche Mehrwert wird allerdings erst durch die Begleitung der Dörfer bei der Einrichtung und Weiterentwicklung ihrer Kommunikationsstrategie durch die Digitalisierungspaten erreicht. Diese Digitalisierungspaten haben neben dem übergreifenden Projektmanagement die Aufgaben Redaktionsteams in den Dörfern zu initialisieren, diese sowohl technisch als auch inhaltlich zu schulen und zu begleiten sowie den Austausch von Ideen und Erweiterungsmöglichkeiten zwischen den Dörfern sicherzustellen, um somit das System lebendig und up-to-date zu halten.

Das Projekt soll in allen interessierten Dörfern Südwestfalens angeboten werden. Die Kosten für jedes Dorf und jede Region hängen davon ab, wieviel insgesamt mitmachen. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Nach den zwei Jahren Förderung über LEADER ist ein Folgeprojekt über die Regionale geplant. Dieses wurde auch schon eingereicht und hat den ersten Stern erhalten.

Der Vorstand der LAG hat das Projekt im August 2021 beschlossen. Die Fördersumme wurde dabei festgesetzt auf max. 27.000 €, wobei diese Kosten auch geringer ausfallen können, wenn mehr Dörfer in Südwestfalen am Projekt teilnehmen.